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Studie: Verhaltensänderungen beim Essverhalten lassen sich zeitnah durch kommunikative Unterstützung erreichen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine hilfreiche Definition für Gesundheit entwickelt: Rund 20 Prozent unserer Gesundheit verdanken wir den Ärzten, Pflegern, den Forschungslaboren und Medikamenten. 20 bis 30 Prozent unserer Gesunderhaltung geht dagegen auf unser eigenes Verhalten zurück: Bewege ich mich genug, was und wie esse ich, habe ich endlich aufgehört zu 

rauchen und so weiter. Der ganze Rest - also 50 Prozent unserer Gesunderhaltung - wird außerdem auf Umwelteinflüsse, erbliche Prägungen und psychologischen Faktoren zurückgeführt. 

 

Hilft es also, über die eigenen (schlechten) Essgewohnheiten zu reden? Es hilft. Wohl aber nur, wenn man es im Zuge einer Essensumstellung praktiziert. In einer 10-Tage-Challenge haben das 58 Student:innen der Ernest Mario School of Pharmacy (Rutgers University) in Kooperation mit der zivilgesellschaftlichen Organisation „Eating for Your Health“ aus New Jersey getan, die sich für gesunde Ernährung einsetzt. Was die Probanden zu tun hatten, bestand ganz einfach in Folgendem: ein gesundes Frühstück für sich zuzubereiten und mit den anderen Teilnehmern über Essgenuss und Qualität des Frühstücks reden. Dafür wurden die Probanden in den zehn Tagen mit Informationen zu gesundem Essen versorgt und konnten sich auf einer eigens eingerichteten Plattform zu ihrem Essverhalten mit den anderen Teilnehmer:innen und Expert:innen austauschen.

 

Das Ergebnis zeigt, dass emotionale und kognitive Unterstützung in relativ kurzer Zeit zu Verhaltensänderungen führen können. 86 Prozent der Teilnehmer:innen zeigten sich überzeugt, dass sie künftig ihr Essverhalten ändern würden; 84 Prozent von ihnen äußerten, dass sie ihre Mahlzeiten ab sofort vielfältiger zubereiten und dabei vor allem mehr auf Ballaststoffe achten wollten. 

 

Die kleine Studie unterstützt einen Trend, der in der Arbeit mit chronisch Kranken immer stärker an Bedeutung gewinnt. Einmal errungene Verhaltensänderungen beim Essverhalten, so die Annahme, lassen sich sehr gut durch positive Kommunikation und emotionale Unterstützung zu Lebensstiländerungen ausbauen. Lebensstiländerungen wiederum gelten gerade bei chronischen Erkrankungen (Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen) als mittlerweile ebenso wichtig wie der Einsatz von Medikamenten.