Der Siegeszug der Digitalisierung in den vergangenen 20 Jahren hat den Eindruck erweckt, dass das »hierarchiebe- freite« Netz gleichzeitig auch Demokratie und Wohlstand auf Dauer garantiert, dafür brauchte es dann so etwas wie Politik gar nicht mehr. Mitte der 2010er-Jahre wachten wir jedoch in einer dunklen Dystopie auf und mussten erkennen: Mit SocialMedia, personalisierten Daten und Algorithmen lassen sich Gesellschaften spalten. Wir brauchen neues Vertrauen in Daten und Institutionen. Daten, das wurde in Zeiten der Internet-Euphorie zum geflügelten Wort, sind der Rohstoff der anbrechenden neuen Zeit. Dumm nur, dass sie im Besitz von mächtigen Internetkonzernen sind und dort eine entscheidende Rolle beim Werbeverkauf spielen. Eine neue Datenkultur muss uns die Werkzeuge in die Hand geben, um Ungleichheit, Diskriminierung und Desinformation bekämpfen zu können.