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Kupfer: Der Rohstoff der Megatrends

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Der Bedarf ist nahezu unendlich. Die Vorräte auch – so schien es bis vor Kurzem. Doch das Industriemetall Kupfer wird immer teurer und die Lager leeren sich in mitunter schwindelerregendem Tempo. Das könnte nicht zuletzt die Energiewende zu einer erheblich teureren Angelegenheit machen. Nur gut, dass das Halbedelmetall unendlich recycelbar ist, denn die Ära nach dem Öl ist ohne Kupfer nicht vorstellbar. Die steile Karriere des rötlich-braunen Drahts, da besteht kein Zweifel, hat also gerade erst begonnen.

 

Kupfer ist einer der Schlüsselwerkstoff der Energiewende. Die Erzeugung erneuerbarer Energie verbraucht laut dem Deutschen Kupferinstitut (DKI) bis zu zwölfmal mehr Kupfer als die alten Energiesysteme. Natürlich wird auch im globalen, durch den Klimawandel bedingten Infrastruktur- neubau (gar nicht zu reden von der Mobilitätswende und den Energiespeichern) immer mehr des rötlichen Metalls verwendet. Es zeichnet sich ab, dass die globale Nachfrage nach Kupfer bis ins Jahr 2050 um den Faktor Zehn anwachsen wird.

 

In einem Computer befinden sich rund 1,5 Kilogramm Kupfer, in einem Wohnhaus werden circa einhundert Kilogramm Kupfer verbaut, in einer Windturbine sogar fünf Tonnen des Metalls. Ein wichtiger wirtschaftlicher Vorteil: Kupfer lässt sich ohne Qualitätsverluste recyceln. Verglichen mit der Primärproduktion verbraucht die Wiederaufbereitung bis zu 85 Prozent weniger Energie. Das nutzt natürlich auch dem Klima, denn durch das Recycling werden europaweit rund 40 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart.

 

Was macht den auf den ersten Blick ziemlich banalen und allgegenwärtigen Rohstoff so begehrt? Kupfer ist ein Halbedelmetall, das eine außergewöhnlich hohe Leitfähigkeit für Wärme und Strom besitzt. Daher liegen die Haupteinsatzgebiete in der elektrischen Leitfähigkeit und dem Wärme- austausch. Und das sind wichtige Eigenschaften, die gerade bei der Entwicklung der erneuerba- ren Energien eine wichtige Rolle spielen. Die (grüne) Elektrifizierung von Energie, Mobilität und Industrie (Stichwort regenerativer Wasserstoff aus grünem Strom) hat gerade erst begonnen. Stromtankstellen und Starkstromkabel brauchen große Mengen des leitenden Metalls. Die klas- sische Lithium-Ionen-Batterie besteht zu rund 18 Prozent aus Kupfer, da stets die Kathode aus Aluminium und die Anode aus Kupfer als Trägermaterial aufgebaut werden. Und bei dem Bau eines Plug-in-Hybrid-Fahrzeugs werden in der Mittelklasse bis zu 60 Kilogramm Kupfer verarbeitet, beim Bau eines E-Autos werden sogar 80 Kilogramm benötigt.

 

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