3. Zukunft der Arbeit: Endspiel oder neue Ära der Hyperproduktivität?

Braucht die digital transformierte Arbeitswelt überhaupt noch Menschen? Schauen wir uns aktuelle Trends wie den Portal-Kapitalismus bzw. die Gig-Economy an, kann der Eindruck entstehen, hier entsteht eine technologisch entfesselte Produktivitätswelt, die ohne größere Belegschaften auskommt. Die Vorhersagen, wie viel Personal durch den anstehenden Technologiewandel (Automatisierung, Robotik, Internet der Dinge, Industrie 4.0) eingespart werden kann, schwanken zwischen besorgniserregenden 20 und 50 Prozent. Viele dieser Einschätzungen sind jedoch von Alarmismus getrieben.

 

Es kommt jetzt darauf an, die Trends genau zu durchleuchten und Szenarien für den kommenden Wandel zu entwickeln. Für Unternehmen heißt das jetzt schon:

  1. Digitalisierung darf nicht in die IT-Abteilung abgeschoben werden, Digitalisierung ist ab sofort Chefsache.
  2. Flexibilisierung ist ab sofort nicht mehr ein hübsches Feigenblatt, sondern Grundvoraussetzung, um dem kommenden Wandel gerecht zu werden.

Die Anforderungen an Politik und Gesellschaft:

  1. Es darf keine Besteuerungstabus mehr geben (CO2, Automatisierung).
  2. Mit Industrie 4.0 und Internet der Dinge müssen auch Modelle wie Bedingungsloses Grundeinkommen, Jobsharing und andere Flexibilisierungsmaßnahmen geprüft werden.

Fest steht, die Mensch-Maschine-Schnittstelle wird in den nächsten Jahren noch neu justiert. Und wir müssen jetzt genau darüber nachdenken, wie weit wir beispielsweise Künstliche Intelligenz und selbstlernende Software-Systeme bei wichtigen Weichenstellungen mitentscheiden lassen wollen. Was sich abzeichnet, ist, dass Automatisierung in einigen Jahrzehnten eine ungeheure Produktivität entfalten wird und menschliche Arbeit weniger gebraucht wird, als es bislang der Fall war. Deswegen werden kühne Konzepte wie Besteuerung von Automatisierung, bedingungsloses Grundeinkommen die Entscheidungsebenen von Wirtschaft und Politik erreichen.

 

5 Fragen, 5 Antworten

  • Wie müssen Chancen und Risiken von Robotik/Automatisierung eingeschätzt werden
  • Stehen wir am Ende der Globalisierung oder beginnt jetzt eine Phase der Globalisierung mit menschlichem Antlitz?
  • Können Bedingungsloses Grundeinkommen und zusätzliche Flexibilisierungsmaßnahmenden Anforderungen der neuen Arbeitswelt gerecht werden?
  • Was sind die technologischen Trends für den kommenden Wandel?
  • Was bedeutet, das gefühlte „Ende der Globalisierung“ der Globalisierung für Großunternehmen und KMUs?
  • Mit welchen Szenarien müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zukünftig rechnen, welche Rolle spielen dabei die Gewerkschaften?

Für wen ist das Thema interessant?
Mitarbeiter und Führungskräfte aus den Gebieten Human Ressources, Arbeitervertretung