Hier finden Sie eine Auswahl unserer Vortragsthemen in ihrer generellen Ausrichtung. Natürlich müssen die Vorträge für Ihre Veranstaltung abgestimmt und maßgeschneidert werden.
Uns ist es wichtig, dass wir mit den Vortragsthemen jeweils den aktuellsten Stand der Forschung einbeziehen können. Deshalb kann es sein, dass sich Einzelheiten in der unten stehenden Auswahl ändern.
Sollten Sie weitere Fragen zu unserem Veranstaltungsangebot haben, melden Sie sich gerne direkt bei uns per E-Mail: info@zukunftpassiert.de, telefonisch 06221-651-3333 (Festnetz), 0151-67970941 (mobil) oder über das Kontaktformular.
Das Ende der Gatekeeper-Medien, SocialMedia und Influencer:innen haben nicht nur unsere politische Realität verändert, sondern auch die Lebensentwürfe der Menschen. Die Neuauflage unserer Lebensstilmatrix spiegelt das rasant steigende Interesse an Trends um Körper, Gesundheit und Ernährung. Hinzu kommen Anzeichen für eine Polarisierung in unserer Gesellschaft, die - zumindest im Moment - die Lösung existenzieller Fragen resp. Megatrends wie Klimawandel, Künstliche Intelligenz und demografischer Wandel (Fachkräftemangel) zu blockieren drohen. "Stages, not ages", das ist der rote Faden, der sich durch unsere Lebensstilanalyse zieht: Schon lange lassen sich die Wünsche, Sehnsüchte und Befürchtungen der Menschen nicht mehr über die Analyse von (angeblich) homogenen Milieus und Zielgruppenmodellen erfassen. Lebensstile müssen vor allem im Zusammenhang mit Technologie-, Gesellschafts- und Konsumtrends betrachtet werden, um Aufschlüsse darüber zu geben, was die Menschen in den kommenden Jahren umtreibt.
Die Polarisierungstendenzen in unserer Gesellschaft machen es zunehmend schwerer, gesellschaftliche Trendentwicklungen zu analysieren. Eines hat sich bei unseren Untersuchungen schnell herausgestellt: das schillernde bis monströse Phänomen einer Generation Z, die "alles anders macht", gibt es nicht.
Der Vortrag geht zurück auf die aktuelle Lebensstilstudie des ITZ und erläutert die wichtigsten Lebensstilveränderungen der kommenden rund 20 Jahre. Dabei können auf Anfrage Vertiefungen und Stichproben für einzelne Branchen, Märkte und Regionen vorgenommen werden.
Zusätzliche Themenpfade
Für wen ist das Thema interessant?
Für alle Branchen aufschlussreich, Einsteiger in das Thema Trend- und Zukunftsforschung, Marketing- und Konsum-Experten, Unternehmen, Abteilungen, die ihren Kundenfokus neu bestimmen wollen et cetera.
Auf den ersten Blick wirken Sprachmodelle (LLMs) wie ChatGPT aufregend und durchaus charmant. Schaut man genauer hin, sind sie äußerst banal. Sie setzen mehr oder weniger zufällig Versatzstücke von vorhandenen Internetinhalten nach mathematischen Wahrscheinlichkeitsprinzipien zusammen – erzeugen aber keinen Sinn mit Realitäts- und Wahrheitsbezug. Beunruhigen sollten uns nicht GPT3, 4 oder 5, sondern das langfristige Potenzial der sogenannten Allgemeinen Künstlichen Intelligenz (AKI). Das Erreichen eines Zustands der AKI respektive der Superintelligenz verleiht Computerprogrammen Fähigkeiten, die bislang dem menschlichen Geist und menschlichem Bewusstsein vorbehalten waren.
AlphaFold2 von Deep Mind, einer Google-Tochter, hat vor Kurzem bei der Lösung des Problems der Proteinfaltung in der Biologie gigantische Fortschritte gemacht und ein Leistungsniveau erreicht, dass Experten viele Jahrzehnte später prognostizierten. Wirtschaftswissenschaftler befassen sich gerade damit, dass AKI in kürzester Zeit unzählige virtuelle und roboterartige AKI-„Arbeitskräfte“ entwickeln könnte, die zu einer schier unendlichen Beschleunigung des Wirtschaftswachstums bis an die physikalischen Grenzen führen könnte. Innovationen wären nicht mehr rare Sternstunden der Menschheit, sondern würde in Sekundenschnelle automatisiert geschehen.
Diese intelligenten Maschinen könnten den Menschen schon bald so irrelevant erscheinen lassen, wie uns heute Schimpansen vorkommen: wir brauchen sie nicht, aber wir haben uns darauf geeinigt, aus moralischen Gründen gegen ihr Aussterben zu kämpfen.
Seit der Einführung der Landwirtschaft vor 10.000 Jahren hat sich das Wachstum verdreißigfacht. Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, dass es sich demnächst noch einmal verzehnfachen könnte, so dass sich die Weltwirtschaft etwa alle 2,5 Jahre verdoppeln würde.
Was nach unserer Einschätzung in den kommenden Jahren auf dem Spiel steht: Die Entwicklungen in der KI vollzieht sich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Und es könnte sein, dass wir den Moment verpassen, um der fatalen Kettenreaktion zuvorzukommen. Diese könnte nicht nur in der Machtübernahme transhumaner Wesen bestehen – die exponentielle Dynamik der AKI könnte von Autokratien und Diktaturen zerstörerisch angewendet werden.
Im Vortrag skizziere ich Szenarien, wie wir als Gesellschaft so schnell wie möglich begreifen können, wie wir AKI einsetzen und wie wir sie eingrenzen können (was uns beim Siegeszug der SocialMedia nicht gelungen ist). Die Lösung der Frage der KI, so mein Plädoyer, kann nur über den Umweg einer präzisen Werte-Diskussion gelingen. Im Zentrum meiner Überlegungen steht der Gedanke, dass wir möglichst schnell eine globale Ethik entwickeln müssen, die uns erklärt, wie wir KI regulieren und produktiv machen können.
Zusätzliche Themenpfade
• Das Alignment-Problem: Wie bringen wir die Künstlichen Intelligenzen dazu, dass sie tun, was wir von ihnen verlangen?
• Warum wir LLMs nicht mit der natürlichen Wortsprache verwechseln dürfen. LLMs sind damit das genaue Gegenteil von kreativ (doch dadurch nicht weniger gefährlich).
• Wenn wir gegenüber Wikipedia – zurecht – skeptisch sind, warum vertrauen wir dann ChatGPT? Die großen Sprachmodelle (LLMs) bauen ihre selbstlernende Intelligenz auf der Gegenwart und Vergangenheit UNSERER Internetdaten auf. Sie lernen also keinesfalls vom Guten, Wahren und Zukunftsorientierten, ganz im Gegenteil!
• Was können wir schon jetzt tun? 1. KI dort stattfinden zu lassen, wo Strom nachhaltig und günstig ist, was darüber hinaus nicht nur die 1. Welt in Kontakt mit KI bringen würde. 2. Trainingsdaten für KI kuratieren; 3. Arbeit an digitalen Wasserzeichen für KI bevorzugt fördern; 4. die „Risiken und Nebenwirkungen“ geplanter KI-Modelle frühzeitig benennen; 5. Stakeholder involvieren, auf die die KI abzielt; 6. Dokumentation, Kuratierung und andere Transparenzmechanismen als Teil der Kostenkalkulationen von LLM-Projekten.
Für wen ist das Thema interessant?
Eines der Schlüsselthemen der kommenden Jahre sollte Naturwissenschaftler, Ethiker, Soziologen, Ökonomen und Philosophen zusammenführen. Darüber hinaus: Für alle Branchen aufschlussreich, Einsteiger in das Thema Trend- und Zukunftsforschung, Unternehmer, Zivilgesellschaft, politisch Interessierte.
Kaum eine Industrie wurde in den vergangenen Jahrzehnten so auf Effizienz und Globalisierung getrimmt wie die Nahrungsmittelindustrie. Die Corona-Pandemie förderte die Kaputtheit des Systems auf besonders krasse Weise zu Tage: Ein Klimakiller wie Fleisch erscheint für die Welt der globalen Mittelschichten als systemrelevant. Dafür müssen Menschen wie Sklaven in den Schlachthäusern arbeiten. Doch „Big Food“ stößt an seine Grenzen. Die Koordinaten für eine nachhaltigere Ernährungskultur zeichnen sich ab: regionaler, mittelständischer, transparenter und noch vieles mehr.
Global (und angestoßen durch das asymmetrische Food-Movement im Internet) hat sich in den letzten Jahren eine interessante Wende zur Gesundernährung vollzogen. Seit 2015 trinken die Amerikaner mehr Wasser als Softdrinks. Coca-Cola verzeichnete im Jahr 2016 einen Gewinnrückgang um ein Drittel, 2015 blieb sogar die Hälfte des Gewinns aus. Lebensmittelgiganten wie Nestlé, Campbell Soup oder General Mills plagen sich mit empfindlichen Umsatzverlusten herum. Wir verlassen die Ernährungskultur des industriellen 20. Jahrhunderts.
Der Vortrag erläutert den globalen Wandel hin zu gesünderen Produkten und transparenterer Kommunikation („Clean Label“). Wie entwickeln sich Trends wie Regional, Bio, Slowfood, Vegan/Vegetarisch, Street Food in den kommenden Jahren. Eines steht fest: es ist ein dramatischer Wandel, der von der Unzufriedenheit der Kunden mit dem „alten System“ angetrieben wird.
Schließlich laden wir die Zuhörer:innen dazu ein, u.a. über die folgenden guten Nachrichten einmal nachzudenken: Wir müssen nicht auf Fleisch verzichten. Die Weltbevölkerung könnte CO2-Emissionen, sowie die Wasser- und Landnutzung entscheidend reduzieren, wenn wir alle zwei Tage pro Woche auf den Genuss von Fleisch verzichten würden. Das wäre deutlich effektiver als Millionen Menschen davon zu überzeugen, vegan zu leben. Auch hier haben wir es in der Hand. Der Verzicht auf Lamm- und Rindfleisch würde den weltweiten Bedarf an Ackerland halbieren. Hannah Ritchie macht es noch konkreter: Würden McDonalds und Burger King ab sofort nur noch Bulletten mit 50 Prozent Fleisch und 50 Prozent Soja verkaufen, würden die Fastfood-Ketten jährlich 50 Millionen Tonnen CO2 einsparen – die jährliche Emissionsmenge von Portugal.
Zusätzliche Themenpfade
• Das Ende von „Big Food“, wie wir es kennen
• Von Nahrungsmittel-Effizienz zu Ernährungsresilienz
• Ernährungskompetenz braucht verantwortungsvolle Märkte
• Wie gelingt die Entkoppelung von Wohlstand und Fleischverzehr und der Auftritt der „Flexitarier“
• Wertschöpfung mit Wertschätzung: Nachhaltiger Konsum und Bioregionalität
Für wen ist das Thema interessant?
Handel, Lebensmittelindustrie, alle konsumnahen Branchen, Marketing/Vertrieb der Lebensmittelindustrie, Bio-, Regional und weitere alternative Anbieter.
Seit mehr als 10.000 Jahren betreiben Menschen Landwirtschaft. Zwischen 7 und 9 Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen gehen auf die Landwirtschaft zurück. Der Wandel ist dramatisch. Doch der Agrarsektor liefert im Dienst gegen die Erderwärmung: Den Höchststand der Flächennutzung haben wir womöglich schon hinter uns. Bald wird auch der Höhepunkt der Düngernutzung überschritten sein. Heftige Strukturbrüche werden trotzdem nicht ausbleiben, denn schon in wenigen Jahren könnte sich Landwirtschaft in südlichen Gebieten Spaniens nicht mehr lohnen. Zu hoch sind die Wasser- und Energiekosten. Dagegen entwickeln sich gemäßigtere Zonen wie Deutschland, Polen und Benelux zu optimalen Bewirtschaftungsflächen für Obst und Gemüse.
Mittlerweile avanciert der Agrarsektor zu einem Epizentrum für die intelligente Verknüpfung von neuen Technologien und regenerativer Ökologie. In dem Vortrag spreche ich darüber, dass die Nahrungsmittelproduktion der Zukunft beides braucht: die Bewahrung natürlicher Ressourcen und transformatives Denken, das in neue und klimasensible Technologien einfließt. Hierzu gehören u. a. die vielfältigen Maßnahmen gegen den Wassermangel. Sie reichen von Hightech-Nutzung (Tröpfchenbewässerung) bis zur Wiederentdeckung uralter Prinzipien (Agroforst, Geomorphologie). Und wir brauchen eine Landwirtschaftspolitik, die endlich ihre zentrale Rolle bei einer Agrar- wende annehmen muss, in der es um nichts weniger als um die (Ernährungs-)Grundlagen der menschlichen Gemeinschaft geht.
Auch hier gibt es erfreuliche Nachrichten: Ohne Kunstdünger wäre die moderne Konsumkultur der vergangenen 50 Jahre nicht möglich gewesen. Aktuelle Zahlen legen nahe, dass der Höhepunkt der Düngernutzung erreicht ist. Mittlerweile wird die Hälfte des verfügbaren Landes der Welt für die landwirtschaftliche Produktion genutzt; drei Viertel davon geht in die Viehzucht. Doch auch hier gibt es Anlass für Optimismus, denn die weltweite landwirtschaftliche Flächennutzung geht ebenfalls zurück, obwohl immer mehr produziert wird.
Zusätzliche Themenpfade
• Precision Farming und das Ende des Traktors
• Die komplizierte Rolle transgener Pflanzen
• Der Shift von Volumenproduktion zu Gesundheit und Nachhaltigkeit
• Gefahr technokratischer Verkürzungen beim Thema effizienter Landnutzung
• Wie die Landwirtschaft der Zukunft modernen Lebensstilen auf die Sprünge hilft
• Sonderfall Subsahara Afrika: Niedrige Erträge und Verdreifachung des Flächenbedarfs
Für wen ist das Thema interessant?
Der Vortrag richtet sich ebenso an die Akteure innerhalb der Branche (vom Hofladen bis zur Agrarindustrie) wie auch an Unternehmer.innen und Führungskräfte, die in unterschiedlichen Trendumfeldern der Branche (von der Verwaltung bis zur Digitalisierung) arbeiten.
Wertewandelprozesse treten dann auf, wenn eine Gesellschaft ihre moralische Haltung zu wichtigen Themen in Frage stellt. Wertewandelprozesse stellen die Art und Weise in Frage, wie wir mit unseren Mitmenschen, mit der Natur und mit Tieren (Tierwohl-Diskussion) umgehen. Wertewandelprozesse treten in immer kürzeren Rhythmen auf, so unser Eindruck. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sprechen wir anders über Energie und Rohstoffe (Erneuerbare sind Freiheitsenergien), Remilitarisierung und Landesverteidigung bekommen mit einem Mal einen gänzlich neuen Stellenwert.
In dem Vortrag geht es darum, zu verstehen, was bei Wertewandelprozessen passiert und welche enorme Bedeutung ihnen für Wirtschaft und Gesellschaft zukommt. Von Werten hängen unsere innersten Überzeugungen ab. Ein Wertewandel verändert indirekt, wie wir uns kleiden, wie wir arbeiten und was wir essen. Wertewandelprozesse entscheiden darüber, was wir für schön, gut und wahr halten und stellen uns vor die Frage, an was wir glauben und was uns wirklich wichtig ist. Jedoch werden uns Werte nicht in der Schule beigebracht oder an der Universität gelehrt.
Da Werte kein Schulfach sind, jedoch maßgeblich unser Zusammenleben regeln, werden sie offenbar von der Gesellschaft – in Realzeit – ausgehandelt. Was sind beispielsweise die Bedingungen dafür, dass die LGBTQ+-Bewegung plötzlich stärker wahrgenommen wird? Minderheiten werden im 21. Jahrhundert leichter sichtbar (mit dem Ergebnis, dass das Leid vieler Menschen gelindert werden kann). Aber wie kommt es dann, dass Diversität von den Rechtspopulisten sofort benutzt wird, um mit niederen Instinkten Politik zu machen? Offenbar befinden wir uns inmitten eines stürmischen Wertewandels. Alte Normen verlieren ihre Geltung, neue Bedürfnisse und Werte drängen in den Vordergrund, die früher als irrelevant galten.
Wir stellen im Vortrag Kriterien und Prozesse vor, die so etwas komplexes wie einen Wertewandel herbeiführen. Darüber hinaus analysieren wir einzelne Wertewandelprozesse, die sich in den vergangenen Jahrhunderten ereignet haben.
Wichtig! Wertewandelprozesse haben nichts mit kurzfristigen Trends und schon gar nichts mit Moden zu tun. Wertewandelprozesse sind Teil der Megatrends, aber als solche übern sie indirekten Einfluss auf die Entwicklung kurzfristiger Trendveränderungen aus. Wir prüfen, was für die Entwicklung humaner Zukunftswerte wichtiger ist: ambitionierte Zielvorstellungen, oder konkrete Maßnahmen, revolutionäre Überzeugung oder kooperatives Verhalten?
Zusätzliche Themenpfade
• Welche Bedeutung hat der Wertewandel für Branchen, Marken und Produktinnovationen?
• Warum Wertepluralismus für unsere Zukunft so wichtig ist
• Wie gelingt es einem Wertewandeltrend wie „Easternization“ seit Jahren schon, unsere Freizeitkultur zu revolutionieren... Yoga, Meditation, Achtsamkeit?
• Wie beeinflussen Werte und der aktuelle Normenwandel die Arbeit von Parteien, Institutionen und Verbänden?
Für wen ist der Vortrag interessant?
Der Vortrag richtet sich an alle, die mit philosophischem Interesse grundlegende Wandlungsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft verstehen wollen. Innovations-Experten, Technologiepioniere und Führungskräfte sind eingeladen, tiefschürfend über die Bedingungen von Veränderung in Vergangenheit und Zukunft nachzudenken.
Gibt es denn gar keinen Fortschritt mehr? Warum sind Innovationen heute so schwierig umzusetzen – und so teuer? Dabei sind viele der bahnbrechenden Neuerungen (Zukunft passiert!) der vergangenen Jahre ganz simpel: In China lieferten 2008 die olympischen Spiele den Anlass, das schwerwiegende Problem der Luftverschmutzung anzugehen. Nur noch die Hälfte der Autos durften fahren, um der „Jugend der Welt“ während der Wettkämpfe saubere Luft zu garantieren. Als nach den Spielen die Luftverschmutzung noch schlimmer als vor Olympia wurde, protestierte Pekings Bevölkerung. Die Stadt reagierte, führte bessere Messungen, definierte neue Grenzwerte für Kohlekraftwerke und Industrie. Das Ergebnis: Zwischen 2013 und 2020 sank die Schadstoffbelastung in Peking um 55 Prozent und im ganzen Land um 40 Prozent.
In dem Vortrag veranschaulichen wir, dass die Entwicklung von technologischen Innovationen mehr denn je das Prinzip der Resilienz braucht: Robuste ökonomische und politische Rahmenbedingungen müssen dafür sorgen, dass der Innovationsdruck nicht betriebsblind macht. Viele Ansätze können scheitern, zu Beginn einer Entwicklung ist nicht immer klar, wie das Resultat tatsächlich aussieht. Doch sollen große Transformationen wie Energie-, Mobilitäts- und Agrarwende gelingen, müssen wir neue Kooperationsverhältnisse, dichte internationale Informationsnetzwerke und geschlossene Verwertungskreisläufe anstreben.
Dabei wird uns auch die Künstliche Intelligenz (KI) nicht von den irdischen Problemen (Dekarbonisierung, planetare Grenzen) erlösen. Aber bei der zukunftswichtigen Entwicklung postfossiler Märkte und Technologien spielt die KI eine zunehmend wichtige Rolle als Effizienz- und Prognoseinstrument. Und um die epochale Herausforderung des Klimawandels zu meistern, müssen sich Regierungen und Parlamente als Trendinkubatoren und Risikopartner für Unternehmen aufstellen. Das erfordert mehr als die Rolle des mit der Gießkanne umherwandelnden Geldverteilers.
Zusätzliche Themenpfade
• Höchste Zeit für einen (nachhaltige) Infrastrukturaufbruch
• Weswegen gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Stillstand gerade jetzt so gefährlich sind?
• Wie funktionieren nachhaltige Innovationen?
• Muss künftig jede Innovation eine nachhaltige Innovation sein?
Für wen ist das Thema interessant?
Trendpioniere, Führungskräfte, Unternehmerinnen und Unternehmer, die daran interessiert sind, Innovation nicht nur als Buzzword zu verstehen, sondern zum gesellschaftlichen und ökonomischen Fortschritt beitragen wollen.
Amazon Go war die KI-Logistik für seine kassenlosen „Just-walk-out“- Supermärkte wohl doch zu anspruchsvoll, weswegen es 1.000 Mitarbeiter in indischen Sweatshops statt der teuren KI zur Überwachung engagierte und sich damit bis auf die Knochen blamierte. Im Süden von Paris stehen dagegen gutsortierte „Regiomate“ für die bewussten Konsument:innen bereit, um frische Produkte (12 Eier für 4,90 Euro) aus Hofläden der Region. In London begeistert Mercato, in Berlin am Potsdamer Platz Manifesto das genussorientierte Publikum mit einer Fusion aus Gastronomie und Spezialitätenhandel. Asda (ein britischer Discounter, ehemals Walmart) hat sich in Leeds dem Recycling, Secondhand, der Kreislaufwirtschaft und dem Unverpackt-Prinzip verschrieben. Auch der preissensiblen Kundschaft scheinen die Nachhaltigkeitstrends zu gefallen.
Schließlich können wir nicht nicht konsumieren. Wir essen jeden Tag. Und jeden Tag entscheiden wir, in welchen Klamotten wir das Haus verlassen und wie wir unsere Lebensqualität optimieren können. Gesundheitstrends und Virtuelle Realitäten, Technologisierung des Alltags und die gleichzeitig erwachte neue Sehnsucht nach Authentizität und regionalen Produkten – alles das hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass der Konsum immer komplizierter geworden ist. Die Grenzen zwischen Handel und Entertainment, Freizeit und Einkauf, Shopping und Gastronomie werden von Trendpionieren (von Eataly bis Edeka) bewusst aufgeweicht. Händler wandeln sich zu Genussspezialisten und kapern die Gastronomie. Urlaub wird zum Entschleunigungserlebnis oder mendelt sich zur quasimedizinischen Rekreationsmaßnahme.
In dem Vortrag möchten wir Ihnen zeigen, in welche Richtung sich Ihre Branche entwickelt, wo sich bislang ungekannte Gelegenheiten für Neugeschäft auftun und Innovationen am besten gedeihen. Konsum bedeutet längst nicht mehr „Immer mehr vom Gleichen zu minimalen Preisen“. Geiz ist nicht mehr geil, weil wir erkannt haben, dass Preisdruck nach unten die Qualität mindert und ethisch fragwürdig ist. Wo entstehen gerade substanzielle Konsumtrends - in einer Welt, die immer stärker von Digitalisierung geprägt ist, aber dadurch auch neue Sehnsüchte nach Einfachheit, Ehrlichkeit und Entschleunigung weckt? Wie sehen die Konsumenten der Zukunft aus, die nicht auf Individualisierung verzichten wollen, für die Konsum zugleich immer mehr mit der Entscheidung für bestimmte Werte zu tun hat?
Zusätzliche Themenpfade
Für wen ist das Thema interessant?
Trendpioniere aus allen konsumnahen Branchen, Marketing- und Vertriebsexperten aus Handel, Ernährung und Konsum. Quereinsteiger oder Trendrebellen, die Ernährung 2.0 und Konsum 2.0 im Blick haben.
Energie, die in einigen Jahren nichts mehr kostet? Superintelligente Blockchains (fälschungssichere Internet-Transaktionsprotokolle), die den Energiehandel mit den Menschen von nebenan gestatten. Das althergebrachte Geschäftsmodell der traditionellen Versorger hat ausgedient. Und das Zukunftsprojekt der Energiewende liefert! Die Erneuerbaren sind in vielen Regionen mittlerweile deutlich günstiger als fossile Energie. Forscher der Oxford-Universität haben errechnet, dass ein schneller Übergang zu erneuerbaren Energien Einsparungen von "mehreren Milliarden US-Dollar" zur Folge haben werden. Die Energiewende ist ein Jobmotor und ein Wachstumstreiber. In kurzer Zeit, zwischen1990 und 2019 haben Frankreich. Schweden, Finnland, Großbritannien, die USA und Deutschland das Wirtschaftswachstum von den CO2-Emissionen abgekoppelt. Beispielsweise in Deutschland sind seit 1990 die ausgestoßenen Emissionen um ein Drittel zurückgegangen, während das Bruttoinlandsprodukt um 50 Prozent angestiegen ist. Das bedeutet: Wachstum und Wohlstand können garantiert werden, ohne dass dadurch unsere planetaren Grenzen weiter überschritten werden.
Wir haben schon ein gutes Stück geschafft. In Westeuropa ist heute der CO2-Fußabdruck eines Bürgers weniger als halb so groß als bei unseren Vorfahren in den 1950er Jahren. Die Energiewende findet nicht nur im reichen Westen von EU und USA statt. Uruguay bezog 2014 gerade einmal 5 Prozent seines Stroms aus Windkraft, mittlerweile macht die Windkraft gut 50 Prozent der Stromversorgung aus - Energiewende innerhalb von nur zehn Jahren.
Mit dem Vortrag möchten wir zeigen, wie die Energiewende in den kommenden Jahren weiter Wirtschaft und Gesellschaft erneuert. Wir stellen darüber hinaus die Frage, warum Politiker-innen und Unternehmer:innen nicht mit exponentiellen Innovationsschüben umgehen können. Auch hier geht es um die Energiewende: Seit vierzig Jahren sinkt der Preis für Solarzellen. Doch gängige Wirtschaftsmodelle, ebenso wie die Experten der Internationalen Energieagentur, schätzen den Megatrend seit Jahrzehnten viel zu konservativ ein. Ein Versehen, Zufall oder Einfluss der fossilen Lobby?
Wir fragen außerdem: Wie sieht eine dezentral organisierte Energiewelt aus, ist so etwas wie Energieautarkie (von Einzelpersonen, Kommunen, Staaten) vorstellbar, ist es sinnvoll? Was müssen neue Geschäftsmodelle im Energiesektor künftig anders machen? Was werden geostrategische und politische Verwerfungen an der Energiewende verändern?
Zusätzliche Themenpfade
Für wen ist das Thema interessant?
Experten aus der Energiewirtschaft, die nach neuen Geschäftsmodellen suchen, Quereinsteiger aus unterschiedlichen Technologie-Branchen, Interessierte aus Verbänden und Verwaltungen.
In den 1990er Jahren hätte die Batterie eines Tesla rund eine Million US-Dollar gekostet. Mittlerweile sehen wird, dass die Elektrifizierung des Mobilitätssektors wichtige Schritte vorangekommen ist. Doch so wie es aussieht befinden wir uns erst in einem Zwischenstadium: Nicht nur die Elektrifizierung, sondern physisch-digitale Mobilitätsplattformen werden unsere fortbewegungsbesessene Gesellschaft in den kommenden Jahren davon überzeugen, dass der Privatbesitz an Automobilität möglicherweise nicht mehr zeitgemäß ist. Insofern könnte sich auch das Elektroautos als Intermezzo herausstellen. Die Mobilitätswende wird auch in der signifikanten Reduktion des Autoverkehrs bestehen. Autonomes Fahren innerhalb des ÖPNV könnte der letzte Mosaikstein für die dekarbonisierte Tür-zu-Tür-Mobilität der Zukunft sein.
Der Vortrag erwägt mehrere Mobilitätsszenarien der Zukunft. Im Mittelpunkt steht jedoch die Dekarbonisierung der Mobilität auf der Straße, auf der Schiene, in der Luft und im Wasser. Eine der zentralen Fragen: Gelingt es unserer Gesellschaft ab 2030 und später, sich von dem Besitz an privater Mobilität zu verabschieden. Fahrerlose Fahrzeuge eröffnen in städtischen Randbereichen oder im ländlichen Raum, wo sich der ÖPNV auf Grund geringer Fahrgastzahlen häufig nicht rentabel betreiben lässt, neue Möglichkeiten. Dem ÖPNV würde das eine völlig neue, relevantere Bedeutung im Mobilitäts-Mix geben, davon sind Politikerinnen und Politiker aller demokratischen Parteien überzeugt.
Ein besonders verheißungsvolles Resultat des mobilen Strukturwandels: die Rückgewinnung des öffentlichen Raums für die Bewohner:innen in Stadt und Land. Dort, wo jetzt Parkhäuser stehen, entstünden hochwertiger Wohnraum und neourbane Lebensqualität.
Zusätzliche Themenpfade
• Was charakterisiert die neuen Geschäftsmodelle auf den Mobilitätsmärkten?
• Wie verändert speziell der Megatrend Digitalisierung unsere Mobilitätswelten?
• App statt Auto: Wie die Befreiung vom Auto neue Freiheitsgrade schafft
• Wie sehen die neuen Nutzer digitaler Mobilitätslösungen aus?
• Lassen sich mit einem europäischen Schnellbahnnetz die Airlines „überflügeln“
• Die verheißungsvollen Konsequenzen der Mobilitätswende für Zulieferer, Verwaltungen, Städte und Kommunen?
• Transport-as-a-Service: Wie entwickeln sich die künftigen Kostenstrukturen für Mobilität?
Für wen ist das Thema interessant?
Mitarbeiter und Führungskräften aus Automotive, Mobilitätsdienstleistungen, Verbänden und Verwaltungen, Software-getriebene Neueinsteiger in das Thema Mobilität, Interessierte aus Städten, Ländern und Kommunen.
Die Vernetzung unserer Welt geht in die nächste Runde. Bislang ließ sich recht gut beobachten, wie Daten und Vernetzungsgrad Alltagsleben und Märkte in ihren Bann gezogen haben. Jetzt beginnt eine neue Etappe: Der Megatrend Digitalisierung (getrieben vor allem durch die Künstliche Intelligenz) wird in den kommenden zehn Jahren ausnahmslos jeden Markt, jede Branche und jeden Arbeitsplatz grundlegend verändern. Das heißt, dass wir am Beginn einer Ära ungekannter Produktivität und industrieller Effizienz stehen. Das heißt in nächster Zeit dann zuerst einmal, dass Arbeitswelten und Produktionsprozesse neu definiert werden. Dabei wird sich unser Mensch-Maschine-Verhältnis noch einmal dramatisch verändern: Während Künstliche Intelligenz und selbstlernende Systeme immer mehr unsere Zukunftsentscheidungen mitprägen, entfaltet die industrielle Automatisierung eine Effizienzdynamik, die wirtschaftliche Gleichgewichte deutlich verändern wird, so dass das Tun der Menschen im Prozess der Digitalisierung neu eingeschätzt werden muss.
Der Vortrag erläutert, wie die Digitalisierung lang- und mittelfristig Märkte, Lebensweisen und Wertschöpfungsmodelle auf den Kopf stellt. Beispiele aus dem ersten und zweiten Digitalisierungsschub (1995 bis 2020) veranschaulichen, wie bewährte Geschäftsmodelle mitunter über Nacht ihre Nützlichkeit komplett eingebüßt haben. Es werden Unternehmen und Innovationsbeispiele präsentiert, die die digitale Transformation bewältigt und auf progressive Weise für sich genutzt haben. In einem Ausblick werden die einflussreichsten Digitalisierungstrends für die kommenden fünf bis zehn Jahre vorgestellt. Im Zentrum steht dabei ein „digitaler Strategiebaukasten“, mit dem sich Unternehmen jetzt vertraut machen sollten.
Zusätzliche Themenpfade
Für wen ist das Thema interessant?
Trendpioniere aus allen Branchen, Verbänden, Institutionen, Städten, Ländern und Kommunen.
Megatrends sind die wichtigsten Veränderungsbeschleuniger in unserer Welt, die auch durch Naturkatastrophen, politischen Erdbeben und Börsenabstürze nicht aus den Angel zu heben sind. Wir können uns als Führungskräfte, Technologieexperten, Verkaufsspezialisten, Pädagogen und Politiker den Megatrends nicht entziehen. Umgekehrt erhält derjenige, der Megatrends frühzeitig versteht, ein wertvolles Frühwarnsystem in Händen, mit dem er schnell auf Veränderungen in seinem Markt- und Arbeitsumfeld reagieren kann. Digitalisierung, Demografischer Wandel, Individualisierung, Energiewende und die multipolare Weltordnung sind allesamt Megatrend-Phänomene, die in den kommenden Jahren jeden von uns in seiner Lebens- und Arbeitswelt vor neue Herausforderungen stellen werden. Megatrends sind immer sozioökonomische Veränderungsparameter, die entscheidende Hinweise darauf geben, was sich künftig ändert, wo Risiken entstehen und wo sich Chancen auftun.
Der Vortrag erläutert die wichtigsten Megatrends für die kommenden Jahre. In einer kurzen Einführung wird die Analysemethode des Instituts für Trend und Zukunftsforschung vorgestellt, mithilfe dessen Szenarien und Trendableitungen umgesetzt werden können. Vor allem soll es jedoch auch darum gehen, die Entwicklungen auf relevanten Märkten für die kommenden Jahre zu begreifen. Darüber hinaus gibt der Vortrag Ausblicke auf Zukunftsmärkte, die gerade entstehen und liefert Einschätzungen für die Entwicklung bestehender Märkte.
Zusätzliche Themenpfade
Für wen ist das Thema interessant?
Einsteiger in das Thema Trends und Megatrends; Führungskräfte, Berater, Veränderungs-Leader, die Innovationen anstoßen wollen; Trendinteressierte aus Unternehmen, Forschung, Verbänden, Städten, Ländern und Kommunen.
Mehr als 700 Millionen Menschen werden bis 2030 in Großstädte und Metropolregionen umsiedeln. In den Städten wird in den kommenden Jahren über die Zukunft unseres Planeten entschieden. In den weltweit aus dem Boden schießenden Megacitys (mehr als zehn Millionen Einwohner) ebenso wie in dynamisch wachsenden Metropolregionen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten derart viel Kapital gebündelt (80% der globalen Wirtschaftsleistung!), dass die Städte zu den wichtigsten Lokomotiven des künftigen Wohlstands und Fortschritts aufgestiegen sind. Städte werden abgesehen davon zu den Hotspots einer nachhaltig-digitalen Produktivitätskultur avancieren. In den urbanen Räumen von morgen werden sich schon bald neue Lebenswelten und –stile abzeichnen, die den Wandel in unserer Welt bis über das Jahr 2040 hinaus prägen werden. .
In dem Vortrag beschreiben wir die Anatomie der Städte von morgen. Schon jetzt haben die Metropolen dieser Welt eine derartige wirtschaftliche Macht auf sich vereinigt, dass sie in den kommenden Jahrzehnten sogar den Einfluss von Nationen überflügeln wird. Häuser werden zu Materialdepots für künftige Häuser: Die Stadt der Zukunft produziert keine Müll mehr, sondern „Nährstoffe“, die wiederverwendet werden können. Die Stadt ist schon lange nicht mehr der graue Moloch, der Menschen ins Verderben stürzt und sich zerstörerisch in die Natur hineinfrisst. In den Städten von morgen wird sich entscheiden, ob die Energiewende eine Erfolgsstory ist, wie der Klimawandel zu bewältigen ist und ob es uns tatsächlich gelingt, in eine nachhaltige, von digitaler Vernetzung geprägte Zukunft aufzubrechen.
Zusätzliche Themenpfade
• Charter Citys wie das chinesische Shenzhen, in denen die Stadtregierung hohe Autonomiegrade genießt und sozioökonomische Experimente ausdrücklich erwünscht sind
• Die Stadt als Anker für Demokratie und Teilhabe
• Warum Daten der wichtigste Rohstoff für die Stadt der Zukunft sind
• Wie vollzieht sich die (ökologische) Mobilitätswende in den Städten?
• 20-Minutes-City: Die transautomobile, fußläufige Stadt
• Algorithmen und Holz – Schlüsseltrends auf dem Weg zum klimaneutralen Bauen
• Wie gestaltet sich der Stadt-Land-Gegensatz in den kommenden Jahren?
• “Places Matter”: Die CO2-neutrale Stadt als Private-Public-Kooperation
• Wann überflügelt der Einfluss der Megacities den von Staaten?
Für wen ist das Thema interessant?
Interessierte aus den Gebieten Stadt- und Regionalplanung; Experten aus Mobilität, Digitalisierung und Neue Technologien; Mitarbeiter und Führungskräfte aus Stadt, Land und Kommunen.
In keiner Branche werden Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in den kommenden Jahren mehr verändern als auf dem Gebiet von Gesundheit und Medizin. Daten und maschinelle Intelligenz haben gerade in der Krebstherapie in einigen Teilgebieten die Diagnosehoheit übernommen. Die Maschinen werden den Arzt nicht ablösen - sie versprechen jedoch deutlich mehr Effektivität und Präzision, sowie maximale Eigenständigkeit der „Kunden-Patienten“. Neue Technologien (und angepasste Regulierung) sorgen außerdem dafür, dass die Dezentralisierung der Gesundheitsversorgung einige Schritte vorankommt - im Dienste der Lebensqualität des Kunden-Patienten und der Effizienzerwartungen der Gesundheitsanbieter.
Der Vortrag erläutert, wie Digitalisierung und Individualisierung unsere Gesundheitsversorgung revolutionieren und analysiert die zehn wichtigsten Veränderungstreiber, die das Feld der Gesundheit in den kommenden Jahren signifikant transformieren werden. Gesundheitserleben und medizinische Forschung stehen vor einem fundamentalen Wandel. Die Rollen für Ärzt:innen, Apotheker:innen, Forscher*innen und vor allem den Patient:innen werden neu definiert. Krankenkassen, Pharmaindustrie, Medizintechnik und nahezu alle Akteure der Gesundheitsversorgung stehen vor großen Herausforderungen - und Chancen.
Im Vortrag zeigen wir, wie die disruptive Wirkung des Megatrends Digitalisierung nicht primär der Technisierung der Gesundheit (Stichwort: „Apparate-Medizin“) zuarbeitet, sondern für die Patient:innen auch ein neues Verhältnis zu ihrer Gesunderhaltung ermöglicht. Es ist unbestritten, dass bei der derzeit sich rasant vollziehenden Digitalisierung der Gesundheitsversorgung vielfältige Kommerzialisierungs- und Effizienzinteressen eine wichtige Rolle spielen. Das muss nicht zwangsläufig nur schlecht sein. Es bedeutet auch, dass die Patient:innen die Möglichkeit erhalten, aktiver, souveräner, sensibler und verantwortungsbewusster mit ihrer Gesundheit umzugehen.
Zusätzliche Themenpfade
• Internet of (Medical) Things
• mRNA: die Informationsrevolution in unserem Körper
• Mauern einreißen: Das Krankenhaus der Zukunft ist virtueller, dezentraler und patientennäher
• Gesundheit im Zeitalter von Apps und Algorithmen: Wie digitale Plattformen Krankenhäuser und Arztpraxen ersetzen
• Selbstoptimierung: Ist unsere Gesellschaft von der Sucht nach Selbstmanagement besessen?
• Telemedizin und häusliches Gesundheitsmanagement
• Digitale Therapeutics (DTx)
Für wen ist das Thema interessant?
Grundsätzlich alle Stakeholder aus der weiten Welt der Gesundheitsversorgung, Investor:innen, die in einen Zukunftsmarkt investieren wollen, Führungskräfte und Expert:innen aus Forschung und Verwaltung