Wirren der Energiewende: Unsere Freiheit wird ab sofort im Heizungskeller verteidigt

Quelle: Shutterstock  Unsere Freiheit wird ab sofort im Heizungskeller verteidigt
Quelle: Shutterstock Unsere Freiheit wird ab sofort im Heizungskeller verteidigt

Die Wirren der Energiewende: Unsere Freiheit wird ab sofort im Heizungskeller verteidigt

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Zukunft!

 

 

Bei der Heizung hört der Spaß aber endgültig auf. Das haben wir alle von den Populisten gelernt: fortwährend steht unsere Freiheit auf dem Spiel. Unsere Selbstbestimmung wird ab sofort im Heizungskeller verteidigt. Und wer hier, wie Robert Habeck, auf Veränderung (und die Einhaltung von Vereinbartem) pocht, der ist ein schlimmer Öko-Diktator. 

 

Umweltschutz ja, aber Hände weg von meinem Heizungskeller! Derweil stößt der politische Geisterfahrer Volker Wissing nicht nur die ganze EU beim Thema Verbrenner-Ende vor den Kopf. Der Minister bekommt von seinem oberen Dienstherren jetzt auch noch einen Freifahrtschein für sein Amtsversagen bei der Mobilitätswende ausgestellt.

 

Hinter Olaf Scholz‘ Verstocktheit zeigt sich immer mehr das Symptom der Amtsüberforderung: Ein bisschen Genosse der Bosse und Industriepolitik (Hafen, China, Indien) – doch im Hintergrund dräuen indes der Cum-Ex-Skandal und die Untiefen der „Moskau-Connection“. 

 

„Sollte das Ende der Nutzung der Atomkraft angesichts der Energiekrise rückgängig gemacht werden?“ So und ähnlich wurden in den vergangenen Tagen unzählige Umfragen lanciert. Ja, natürlich spricht sich „die Frau und der Mann auf der Straße“ da für die naheliegende (aber technologische, finanziell und politisch irrwitzige) Lösung aus. Damit alles so bleibt, wie es ist. Das Volk fürchtet sich vor dem Klimawandel, bekundet auch, dass etwas unternommen werden muss und hofft, dass es dabei auf der Couch keine kalten Füße bekommt. Bürgerinnen und Bürger dürfen diese Befindlichkeiten konsequenzenlos äußern. Das gehört zur Meinungsbildung. 

 

Unser Problem besteht darin, dass SPD und FDP nur noch auf Basis dieses diffusen Volksempfindens, herausgekitzelt von eskalierenden Meinungsforschern, Politik machen. Damit verstoßen die biederen Scholzens und Wissings gegen ihren Amtseid (Art. 56 Grundgesetz) und rechtliche Anforderungen (Staatsziel Klimaschutz). Mit welcher Begründung: aus purem Machterhalt und unter Ausblendung breiter Teile der Realität.

 

Politik, die ihr Handeln nur dem Populismus der Meinungsumfragen ableitet – kann weg, ist nicht auf der Höhe der Zeit. Darin ganz dem politischen Biedermeier der Altkanzlerin Merkel folgend, ducken sich FDP und SPD gerade bei den großen Menschheitsfragen wie Klimawandel und Künstliche Intelligenz notorisch weg. Als oberste Maxime gilt: ja die Wählerinnen und Wähler in ihrer Sofa-Gemütlichkeit nicht erschüttern! Dass auf diese Weise keine Probleme gelöst und keine tragfähigen Zukunftsentwürfe entwickelt werden können, ist eigentlich jedem klar. Dass sich damit die Konflikte aus dem parlamentarischen Raum weiter auf die Straße verlagern, wird wohl eine weitere Konsequenz sein. Für den dritten Ampelpartner, die Grünen, entwickelt sich dieser verdruckste Politikstil entlang diffuser Umfrage-Rabulistik womöglich zum Verhängnis. 

 

Politik hat die Aufgabe, sich verantwortungsvoll an Fakten zu orientieren, und nicht am Juste Milieu der Umfragen- und Aufmerksamkeits-Industrien.   

 

In der aktuellen Ausgabe unseres Megatrend-Letters bleiben wir optimistisch und faktenbasiert. Unter anderem erklären wir Ihnen, wie Holz nicht nur Kohlendioxid bindet, sondern auch Zement und Beton, Textilfasern und Plastik ersetzen kann. Was „autonome Supermärkte“ versprechen und warum Amazon – zumindest in den USA - der Hausarzt von morgen sein könnte, zeigen wir Ihnen in unserem Essay. Besonders wichtig hierbei: Amazon könnte für 100 Millionen Amerikaner*innen tatsächlich eine akzeptable Gesundheitsversorgung auf die Beine stellen – gleichzeitig avancierte Amazon Prime dadurch zu einem mächtigen digitalen Ökosystem, das unglaubliche Mengen personenbezogener Daten kapitalisieren kann.  

 

Optimismus darf nicht unser Differenzierungsvermögen beeinträchtigen: In der Medizin bahnt sich durch die Genschere Crispr CAS eine regelrechte Revolution an. Wir zeigen, wie die Genschere schwere Erbkrankheiten und auch den Krebs nachhaltig bekämpfen könnte. Trotzdem sind strenge ethische Standards gefragt, denn Crispr CAS rückt auch das Horrorszenario vom gezüchteten Menschen in den Bereich des Möglichen.     

 

Bleiben Sie hellwach!

 

Ihr

Eike Wenzel Institut für Trend- und Zukunftsforschung, ITZ