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Digitale Therapien (DTx): Unsere Medizin der Zukunft - ohne Risiken und Nebenwirkungen

Die Gesundheitsversorgung für möglichst viele Menschen in hoher Qualität sicherstellen zu können, ist im 21. Jahrhundert eine ethische Verpflichtung. Digitale Medizin könnte zu einer nachhaltigen Entlastung der Gesundheitssysteme beitragen, die weltweit immer häufiger vor allem unter dem dramatischen Zuwachs an chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Schwäche leiden. Digitale Therapien (DTx) liefern neue bahnbrechende Ansätze, die von der alten „Tabletten-Medizin“ wegführen und die Systeme entlasten. Ein hochinteressanter Zukunftsmarkt entsteht.

 

Wann ist ein Mensch gesund? Wir alle spüren, wenn wir krank werden, und leiden mit, wenn andere Menschen erkranken. Aber eine positive Gesundheitsdefinition zu finden, ist gar nicht so einfach. In der alten Welt des industriellen Zeitalters, in den 1960er und 1970er Jahren, bestand Gesundheit schlicht in der Abwesenheit von Krankheit. Wer krank wurde, suchte einen Arzt auf, bekam in der Regel über Rezept ein Medikament verordnet und beendete die Einnahme des Medikaments, wenn er sich nicht mehr krank fühlte.

 

Heute bedeutet Gesundheit für viele viel mehr: Selbstbestimmung im Umgang mit der eigenen Befindlichkeit, Wohlfühlen als ganzheitliche Angelegenheit. Und durch den Megatrend Gesundheit, das wird immer deutlicher, ändern sich die Anforderungen für die beteiligten Akteure, Ärzte, Krankenkassen, die medizinische Forschung und die „Kunden-Patienten“, denn Gesundheit wird immer mehr zum Konsumgegenstand. 

 

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine durchaus hilfreiche Definition für Gesundheit entwickelt: Rund 20 Prozent unserer Gesundheit verdanken wir den Ärzten, Pflegern, den Forschungslaboren und Medikamenten. 20 bis 30 Prozent unserer Gesunderhaltung geht dagegen auf unser eigenes Verhalten zurück: Bewege ich mich genug, was und wie esse ich, habe ich endlich aufgehört zu rauchen und so weiter. Der ganze Rest - also 50 Prozent unserer Gesunderhaltung - wird außerdem auf Umwelteinflüsse, erbliche Prägungen und psychologischen Faktoren zurückgeführt. 

 

Mit anderen Worten, bislang konzentriert sich die Gesundheitswirtschaft, die pro Jahr allein in Deutschland Umsätze/Kosten von 440,575 Milliarden Euro (Stand: 2020) erzeugt, fast ausschließlich auf die ersten 20 Prozent. Dabei sind die Aussichten, auf Verhaltensänderungen hinzuwirken und anderen Einflüsse zu achten und dadurch Gesundheit sicher zu stellen, deutlich höher. 

 

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